Da habe ich am Freitag bei Action in Venlo (Niederlande) meinen Augen nicht getraut: ein Pouringmedium 500 ml für 2,99 Euro, vom gleichen Hersteller wie die Action-Acrylfarben. Das Medium habe ich in Deutschland noch nicht gesehen. Musste ich heute ausprobieren! Und tatsächlich entstanden in den Bildern Zellen ohne Zugabe von Silikon, nur durch den Einsatz des Heißluftgerätes! Klasse!
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Acrylfarben gießen (Pouring) ist inzwischen in Deutschland angekommen, diverse Pouring-Medien, ganze Sets mit Farben und Medium verschiedener Hersteller sind auf dem Markt und auch Silikonöl gibt es mittlerweile im Bastelladen zu kaufen.
Auf You-Tube habe ich neulich ein Video von Santana Hagedorn gesehen, in dem sie „Dutch Pour“ erklärt und zeigt wie es geht.
Meine Acrylfarben-Gieß-Experimente hatte ich vor einem Jahr gemacht und war etwas aus der Übung, wichtig ist die Konsistenz der Farben, die mit Medium gemischten Farben sollten vom „Rührstab“ fließen.
pouring – action 2
Bei dieser Technik wird die weiße Farbe dünn angemischt und auf die Leinwand gegeben. In eine Ecke (siehe Foto) werden die Farben gegossen. Mit einem Haarföhn (kein Heißluftgerät!) wird nun die weiße Farbe über die farbigen geföhnt, dabei soll der Föhn möglichst horizontal gehalten werden: nicht von oben föhnen. Die Leinwand wird dann gedreht, so dass die Farb-Ecke vorne liegt. Weitere weiße Farbe wird aufgegossen und mit dem Föhn „weggeföhnt“, es entstehen tolle Pastelltöne. Bei diesem meinem ersten Versuch habe ich mal so, mal so geföhnt, die Magenta-Farbe ist verschwunden und das Bild sieht auch nicht so toll aus wie das von Santana Hagedorn. Hat mir Spaß gemacht und ich bin mit diesem 1. Versuch zufrieden.
Tolle Technik!
Werde ich bestimmt noch einmal machen!
Wäre schön, wenn es das Action-Pouring-Medium bald auch in Deutschland zu kaufen gäbe ;-). Oder gibt es das schon? Hier leider noch nicht.
In der Zwischenzeit sind noch weitere Bilder mit den preisgünstigen Acrylfarben von Action (250 ml zu 1,85 Euro), Floetrol und Silikonöl auf den Leinwänden von Action (20 x 20 cm, 2 Stück zu 1,55 Euro) entstanden. Marken-Acrylfarben (100 ml um die 6 Euro) sind farbintensiver. Also beschloss ich, diese Bilder zu lackieren.
Vor einiger Zeit hatte ich Acyrlbilder ohne Silikonöl lackiert.
Bilder, die mit Silikonöl entstanden sind, müssen für das Lackieren vorbereitet werden. Das Silikonöl muss abgewaschen werden. In einem YouTube-Video aus Amerika hatte ich gehört, dass die Acrylbilder zunächst 14 Tage trocknen, dann mit warmen Spülwasser abgewaschen werden, weitere 14 Tage trocknen sollen und dann erst lackiert werden. Hm, das erschien mir doch sehr langwierig…Ölfarbe muss sehr lange trocknen, Acryfarbe auch?
Einige Tage (4 Tage vielleicht) habe ich sie trocknen lassen bis ich sie gestern Mittag für das Lackieren vorbereitet habe. Dazu habe ich Spülmittel (1 Teelöffel) in warmes Wasser (1 Katzenfutterdöschen etwa 85 g also auch 85 ml Wasser) gegeben, einen Spülschwamm darin eingetaucht, ausgewrungen und dann die Bilder mit dem Schwamm abgerieben. Mit einem Schwammtuch und klarem Wasser habe ich die Bilder danach noch einmal abgerieben.
Nun trocknen sie seit gestern Mittag und ich werde sie gleich lackieren.
16.27 Uhr
Für alle Bilder hatte ich doch nicht mehr genug Lack, also nur die 2 mit den 4 Farben, einmal mit dem glänzendem Lack (rechts) und einmal mit dem matten Lack (links) von Action (Preise weiß ich grad nicht).
Fertig zum Lackieren
16.40 Uhr
Noch ist der Lack nicht getrocknet.
lackiert – Lack noch nicht trocken
Hier ist es gerade 27 Grad Celsius warm und ich denke, die Bilder werden schnell trocknen.
18.40 Uhr
Die Bilder sind soweit getrocknet, dass man sie anfassen kann.
Lack getrocknet
Aus dieser Perspektive wirkt der Glanzlack nicht so intensiv, das Bild (rechts) glänzt satt.
Die Bilder werden noch nachtrocknen.
Hier die beiden lackierten Bilder im Vergleich zu 2 unlackierten Bildern.
Acrylfarben gießen „geht ins Geld“, wie man so schön sagt, preisgünstig ist es nicht. Daher beschloss ich, es noch einmal mit preisgünstigen Acrylfarben von Action zu versuchen.
In Dülken und Umgebung scheinen sich viele Leute zur Zeit mit Leinwänden von Action einzudecken: die Mini-Leinwände und auch die kleineren Leinwände waren an jenem Tag ausverkauft als ich die Farben kaufte. Ich nahm größere Leinwände (29 x 29 cm) für 1,89 Euro pro Stück.
Rot, gelb, blau und weiß waren die Farben, die ich kaufte. Gemischt habe ich sie mit Floetrol und Wasser. In diesem Experiment gab ich nur in die weiße Farbe 3 Tropfen Silikonöl. Ich schichtete die Farben in einem Becher, stürzte den Becher auf die Leinwand und ließ die Farben durch Neigen der Leinwand fließen.
Obwohl Mischungsverhältnisse der Farben gleich waren, die äußeren Bedingungen also Zimmertemperatur, Luftfeuchtigkeit auch, entstanden ganz unterschiedliche Zellstrukturen in den Bildern: Große Zellen in dem blau-roten Bild, kleinere in den beiden anderen Bildern.
Einige Acrylics-Pouring-Künstler verwenden statt Liquitex oder Floetrol PVA-basierten Kleber. In einem Video hatte eine Künstlerin Pattex-Leim benutzt.
Ich entschloss mich, preisgünstige Acryl-Gießbilder auszuprobieren: mit einfachen Acrylfarben, Pattex-Leim und Wasser. Zusätzlich gab ich noch etwas Acryl-Lack und einige Tropfen“Dimethicon“ in die Gießmischung. Neulich war dieses „Spot on“ gegen Katzenflöhe bei Action im Angebot. Könnte ja klappen, dachte ich.
Bilder mit Leim
Die Bilder wirkten „puderig“, wie mit Puderzucker überzogen, die Farben sind etwas blasser als die Markenfarben, Zellen entstanden nur sehr wenige.
Um den Bildern mehr Glanz zu verleihen, lackierte ich sie mit Acryl-Glanzlack.
mit Leim, lackiert
Ein weiterer Leim-Versuch:
Leim-Versuche
Wahrscheinlich braucht eine Leim-Farbmischung noch weitere Zutaten… bei 2 der 3 Bildern ist die Farbe gerissen.
Um einige Bilder, in denen ich kein Silikonöl verwendet hatte, zu lackieren, verwendete ich das Acryl-Varnish von Action. Da ein Pinsel beim Lackieren oft „Borstenstriche“ im Lack hinterlässt, wollte ich einmal ein Make-up-Silikonkissen ausprobieren (Tipp aus einem You-Tube-Video von Santana Hagedorn). Und tatsächlich: der Lack ließ sich ohne Spuren auftragen.
Bilder lackiert
Durch den Lack wirken die Farben intensiver, kräftiger.
Am Sonntag habe ich mir ein blaues Bild gestaltet. Von Boesner hatte ich mir dafür eine „volare Malplatte 20x20cm mit Malkarton 13x13cm (9,75 Euro)“ mitgebracht. Verschiedenen Blautöne und weiß und silber wollte ich verwenden.
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Für die Farbmischungen habe ich Acrylfarben, Liqutex, Boesner Fluid-Medium und etwas Wasser verwendet. In einige Farben kam ein Tropfen Haaröl hinein. Es ist schwierig abzuschätzen, wieviel Farbe man für eine Leinwand oder eine Malplatte benötigt. Hier war es zu viel. Beim Neigen des Rahmens floß mehr Farbe in das Innere des Buchenrahmens als ich es mir gewünscht hätte. Ein blauer Rahmen hat auch etwas und die Farbe ist verbraucht.
Meine Farb-Vorräte waren aufgebraucht und auch das Pouring-Medium neigte sich dem Ende zu…bestelle ich im Internet oder fahre ich nach Düsseldorf zu Boesner (ein Künstler-Fachgeschäft)? In meinem Bastelladen gibt es Schmincke-Medium, das hatte ich dort gekauft.
Ich war dann bei Boesner und habe für Nachschub gesorgt. Leider war das Boesner Pouring-Medium nicht vorrätig und so nahm ich mal Acryl-Binder, Fluid-Medium mit und dann doch wieder Liquitex.
Für ein weiteres Strudel-Experiment verwendete ich zunächst Boesner-Acrylfarben, Acrylbinder und Fluid. Schon beim Mischen stellte ich fest, dass der Acryl-Binder sehr dick war…
Swirl-10
Wie sich später herausstellte, hatte ich wohl den Binder nicht genug gemischt, es hatten sich einige Knubbel gebildet. Den Rest meines Schmincke Pouring-Mediums gab ich der Mischung noch bei.
Das Vorgehen war wie gehabt.
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Außer den kleinen Knubbeln waren auch etliche Luftblasen in der Farbmischung, die ich mit dem Brenner platzen ließ. Nach dem Trocknen waren die Knubbel in sich zusammengefallen.
Acryl-Binder wird nicht mein Medium-Zusatz.
Die getrockneten Bilder sind insgesamt nicht so farbintensiv und glänzend wie die beiden rot-gelben Bilder.
Die nächsten Experimente habe ich mit Marken-Acrylfarbe und Pouring-Medium von Schmincke unternommen. Die gold-Acrylfarbe war von Nanu-Nana, ging im Bild aber nachher völlig unter.
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Der Strudel war durch zu starkes Neigen der Leinwand verloren gegangen und so schichtete ich weitere Farben in einem Becher. Den Becherinhalt goß ich dann kreuz und quer über das Bild und ließ durch Neigen der Leinwand die Farbe fließen.
Swirl-6
Minou, die Katze schaute sich beide Bilder intensiv an und verglich, letzendlich entschied sie sich für das rote Bild. Es hängt nun in ihrer Katzengras-Ecke ;-).
Das blaue Bild von Anfang Mai war ja nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte, zu viele Zellen waren verschwunden…
Bei Action gab es sie wieder: 2 Mini-Leinwände mit Staffeleien zu dem unschlagbar günstigen Preis von 1,05 Euro. Welch eine Gelegenheit, weiter mit den blauen Acyrlfarben zu experimentieren!
Meine Farbmischung bestand aus Acrylfarbe, Liquitex (etwa 1 zu 1) und Wasser. Diesmal verwendete ich Haaröl (meines war von Kaufland – coconut hair oil – um die 7 Euro), Dimethicone oder Dimethiconol, das sind die Wirkstoffe, die wie das Silikon Zellen in den Farben bilden.
Blaue Stunden
Diesmal entstanden viele Zellen und ich bin zufrieden 😉
Von den ersten Versuchen, Acrylfarben zu gießen war ich enttäuscht…es hatten sich manchmal Zellen gebildet und manchmal nicht.
Lag es an den verwendeten Farben, am Silikon oder an der Konstistenz?
Bei Markenfarben ist auf der Tube angegeben, wie deckend oder transparent die Farbe ist, bei günstigen Farben muss man es selbst herausfinden. Auf ein Blatt Papier zeichnet man mit einem Edding einen Strich und trägt die Farbe auf, kommt der Edding-Strich durch, handelt es sich um eine transparente Farbe.
Farben testen
Für ein geplantes Geburtstagsgeschenk kaufte ich blaue Marken- Acrylfarben in unterschiedlichen Dichten.
Blaues Bild
Ich mischte jeweils eine blaue Acrylfarbe mit Liquitex und gab so viel Wasser hinzu, dass die Farbe in einem Strahl vom Rührstab rann (wie flüssiger Honig). Diesmal gab ich nur zu einigen Blautönen Silikon hinzu und rührte kurz um. Die Farben schichtete ich in einem Becher und stülpte ihn auf die Leinwand. Als ich den Becher abnahm, zeigten sich tolle Zellen…leider waren sie nicht so stabil, wie ich es mir gewünscht hätte. Beim Neigen der Leinwand verschwanden viele von ihnen.
In der letzten Zeit habe ich mit Acrylfarben experimentiert.
Gesehen hatte ich „Acrylic pouring“ bereits im letzten Jahr auf dem YouTube-Kanal von Shari Replogle. Sie, eine Enkaustik-Künstlerin hatte diese Technik für sich entdeckt.
Im letzten und in diesem Jahr sind viele YouTube-Videos, Anleitungen und Fotos zu dieser Technik erschienen und täglich erscheinen neue.
Beim Arbeiten mit Wachs hatten mich die Strukturen, die durch das Abbrennen von Schellack auf der Wachsoberfläche entstehen, sehr fasziniert.
Die Organischen Strukturen und die Zellbildungen, die ich auf Bildern und in Videos gesehen hatte, hatten mich am Gießen mit Acrylfarben gereizt und ich musste es ausprobieren.
erste Versuche, Acrylfarben zu gießen
Leider hatten die Bilder nur selten Zellstrukturen wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Meine Bilder entstanden nach Anleitungen aus dem Internet.
Die Vorgehensweise ist einfach. Im Internet finden sich verschiedene Rezepte zur Mischung der Acrylfarbe. Und da fängt es schon an:
Acrylfarbe
Medium
Wasser
einige Tropfen Silikonöl
Acrylfarben sind unterschiedlich dick: einige sind sehr flüssig, andere pastös. Zudem sind die Farben unterschiedlich schwer. Als Medium nutzten die meisten Pouring-KünstlerInnen Liquitex (ziemlich teuer: 1 l – um die 30 Euro); Floetrol und PVA-basierter Kleber sind preisgünstiger.
Die Vorgehensweise der Technik, die ich ausprobiert habe ist einfach.
Farben mischen
Zunächst wird die Acrylfarbe in einen Becher gegeben, hier für die kleinen Formate habe ich Schnapsgläser aus Plastik benutzt. Liquitex wird hinzu gegeben.
Farben mischen 2
Die Farb-Liquitex-Mischung wird gut verrührt (Foto oben rechts), nun wird Wasser in kleinen Mengen hinzugegeben (Foto oben links) und verrührt solange bis eine fließende Konsistenz erreicht wird (Foto unten rechts). Um das nötige Silikonöl besser dosieren zu können, habe ich in es in einen Becher gesprüht (Foto unten links – Sorry, das Collagen-Programm wollte nicht so).
Farben schichten
Das Silikonöl wird tropfenweise in die Farbmischung gegeben und nur ganz kurz umgerührt. Nun sollte die Farbe einige Minuten ruhen (alles so wie in Anleitungen beschrieben). Die Farben in diesem Beispiel blau und weiß werden in einem Becher geschichtet: weiß-blau-weiß-blau. Der Malgrund, hier Memorykarten, wird auf den Becher gelegt.
Farben gießen
Der Becher wird umgestülpt und auf eine Unterlage gelegt. Hier sind es die Deckel von Kaffeebechern. Wenn die Farbe den Malgrund erreicht hat, dauert einen Moment, je nachdem wie dick die Farbe ist, kann der Becher entfernt werden. Die Farbe verteilt sich auf dem Malgrund, durch Neigen der Bildes verteilt sich die Farbe bis in die Ecken. Die Zellbildung in den Bildern (so die Anleitungen) kann durch ein kurzes „Flambieren“ verstärkt werden: mit einem kleinen Flambiergerät geht man kurz, aber wirklich nur kurz über die Farbe.
Beim Neigen von Leinwänden läuft die Farbe auch über die Ränder der Leinwände.
Das Schwierigste an dieser Technik scheint zu sein, die richtige Konsistenz der Farbe zu erhalten. Bei mir war sie mal ist zu dick, mal zu dünn und mal gerade richtig!
Das Enttäuschende für mich war, dass die Zellbildung nicht wirklich immer funktioniert hat. Ich vermutete, dass es am Silikonöl lag und probierte preiswertes und teueres Silikonöl aus, auch Haaröl habe ich getestet. Als Untergrund hatte ich Leinwände, Malplatten umd Memorykarten benutzt: Mal entstanden Zellstrukturen und mal nicht…
Zellstrukturen
Eigentlich wollte ich die Materialien gestern wegpacken. Dann fiel mir ein, dass ich in einem Video gehört hatte, dass die Künstlerin destilliertes Wasser benutzte.
Und so gab es heute dann noch eine Gießaktion, das Ergebnis:
Versuch mit destilliertem Wasser
Die Karten müssen nun noch trocknen, sie hatten sich durch die Farbe etwas gewölbt, das gibt sich aber, wenn die Karten trocken sind. Ja, manchmal haben sich Zellen gebildet, oft aber nicht…dafür dann interessante Farbverläufe…
Ach ja, die meisten PouringkünstlerInnen versehen ihre Bilder nach dem Trocknen mit Resin oder Acryllack.
Bisher ist es mir nicht gelungen, in jedem Bild Zellstrukturen zu erzeugen…woran das liegt, weiß ich nicht!