Im Internet hatte ich verschiedene Bearbeitungstechniken von analogen Polaroidsfotos gesehen.
In meiner Polaroidkamera von 2014 (Scheckkartenformat) war noch ein Film, die Fotos sind noch etwas geworden, obwohl der Film ja längst abgelaufen war.
Beim Polaroid Emulsions Lift wird der weiße Rand des Fotos abgeschnitten, die Bestandteile der Aufnahme auseinander genommen: klare Plastikfolie entfernen, der Rest wird in einer Schale mit kochendem Wasser übergossen. Nach einigen Minuten löst sich das eigentliche Foto vom Plastikrücken. Mit einem Pinsel kann man nachhelfen, Plastik entnehmen. Das abgelöste Foto wird nun mit einem Karton (Aquarellpapier, Leinwand) von unten aus dem Wasser gehoben. Mit einem Pinsel kann man das Foto glatt streichen. Dann muss der Karton nur noch trocknen. So hatte ich es gelesen.
Mit dem Fuij-Film für die Polaroidkamera 300 klappte es nicht. Das Foto blieb auf dem Plastikrücken, zu sehen auf dem ersten Foto der Collage.
Ich habe noch eine alte Polaroidkamera von 1997. Dummerweise habe ich sie geöffnet, nicht ahnend, dass auch in dieser Kamera ein Film war. Okay, nun waren alle Fotos belichtet…
Das Bearbeiten der Rückseite eines Fotos solange es noch nicht entwickelt war, probierte ich trotzdem, ich kratze mit der Schere auf die Rückseite. Danach versuchte ich den Emulsions Lift.
Ich wollte das Ablösen des Fotos mit einem Pinsel etwas beschleunigen. Ob ich nun durch das Kratzen mit der Schere oder mit dem Pinsel die Emulsonsschicht vermackt habe, weiß ich nicht. Ich habe nur Fragmente heraus fischen können und zu Taschenkunst verarbeitet. Nicht alles löste sich von dem Plastikrücken, hat aber auch etwas.
1. Versuch eines Polaroid Lifting mit einem uralten Film und überbelichteten Polaroidfoto.
2. Versuch
Gelesen hatte ich, dass Wasserstoffperoxid das Ablösen der Emulsion in heißem Wasser beschleunigen soll, also ein wenig der 3% Lösung in das Wasser…
Die Emulsionshaut ließ sich leichter abheben. Das große Fragment wollte ich auf eines der belichteten Polaroidsfotos aufbringen, war noch feucht, auch mit dem Einsatz des Heißluftgerätes hielt es nicht, trocknen lassen und diverse Kleber testen? Ich schnitt das Polaroidfoto von hinten auf und legte das Fragment zwischen die Teile des Polaroids. Die Rückseite habe ich mit einem Klebestreifen zugeklebt.
3. Versuch
Für diesen Versuch hatte ich das überbelichtete Polaroid (Film von 1997) zunächst geknüllt, dann auseinander genommen, die gelbe Schicht entfernt und in vier Teile geschnitten. Das millimeterweise Ablösen der Emulsion war mir bei meinem 3. Versuch dann doch zu mühsam und ich beließ es bei der Hälfte der zugeschnittenen Fototeile. Die abgelöste Haut klappte ich um und trocknete alles mit dem Heißluftgerät. Das Material bildete Blasen.
Die letzten drei werde ich nicht laminieren, sie sollen plastisch bleiben.
Mit einem Fragment meiner ersten Polaroid Lift-Versuche habe ich noch digital (IPad, PicsArt, Instants) gespielt 😉 Es erinnerte mich an ein Boot und ich habe so Sehnsucht nach Meer…
Zeit für „Meeresrauschen“
😉
ACHTUNG: Beim Auseinandernehmen der Polaroidbilder werden Chemikalien frei gesetzt, die der Gesundheit schaden. Ich habe nur alte Gefäße benutzt, die nicht mehr für Nahrungsmittel benutzt werden. Da ich nicht so gut mit Handschuhen werkeln kann, habe ich während des Werkelns nicht mit den Händen ins Gesichts gefasst, nichts gegessen und mir nach Kontakt mit dem Wasser gründlich die Hände gewaschen. (Sie wissen schon wie nach den Corona-Hygiene-Richtlinien.)
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